Bernhard Huber hat mit dem gleichnamigen Weingut in Malterdingen in Baden Maßstäbe für den deutschen Weinbau gesetzt, das Breisgau wieder auf der Landkarte für Spitzenweine verankert und wurde als "Burgunderkönig" gefeiert. 2014 ist er nach zwei Jahren Krankheit verstorben. Was er geschaffen hat, bleibt. Großartige Weine, ein Betrieb auf technischem Topniveau und allerbeste Weinbergslagen, die er in den letzten Jahrzehnten zusammengetragen hat. Zusammen mit seiner Mutter Barbara, führt Sohn Julian seitdem die Geschicke im Weingut - auf Basis eines Oenologiestudiums und einer kurzen, aber intensiven Übergangszeit mit seinem Vater. Der junge Winzer setzt das Vermächtnis fort, bringt jedoch auch einen eigenen Stil mit ein. Er schärft das Portfolio und ist dabei auf dem neuesten Stand des Burgunds. Die Weine wurden in den letzten Jahren bereits frischer, schlanker und eleganter. Den Einsatz von neuem Holz hat Julian nochmals deutlich reduziert. Somit steht auch er bereits nach sehr kurzer Zeit für hochklassige und feine Spätburgunder und Chardonnay aus Deutschland.
Warum wir die Weine von Bernhard Huber im Sortiment haben
Chardonnay und Spätburgunder, die dem Burgund Konkurrenz machen. Julian Huber, und vor ihm auch sein Vater Bernhard Huber, setzt ganz klar auf Qualität. Das Ergebnis sind ausdrucksstarke Weine mit Tiefe, Eleganz und enormem Reifepotenzial. Die Weine vom Weingut Bernhard Huber haben wir schon sehr lange im Sortiment und sind von ihnen absolut überzeugt. Die stilistische Veränderung von den sehr fruchtbetonten und eher üppigen Weinen Bernhard Hubers, hin zu puristischeren und frischeren Weinen, die Julian Huber mittlerweile in die Flasche bringt, zeigen neben der Individualität vor allem auch die Wandlungsfähigkeit und Offenheit zur Weiterentwicklung, die es für einen bedingungslosen Qualitätsweinbau heute braucht. Diese klare qualitätsbezogene Linie hat das Weingut schon lange über die Landesgrenzen hinaus bekannt und berühmt gemacht. Und das zu Recht! Wir sind gespannt und freuen uns auf jeden weiteren Jahrgang.
Die Weine
Der Fokus beim Weingut Bernhard Huber liegt ganz klar auf den Burgunderrebsorten. Den Einstieg ins Sortiment bietet der Gutswein Grauer Burgunder. Bereits seit 1997 ist das Weingut Teil des VDP. Er ist eine wunderbare Möglichkeit, um die Stilistik des Weinguts zu einem verhältnismäßig günstigen Preis kennenzulernen. Es folgen die Ortsweine Malterdinger - sowohl in Weiß, als auch in Rot. Malterdinger ist zum einen natürlich eine Namenswidmung für den Herkunftsort, doch Malterdinger war und ist auch heute noch ein Synonym für Spätburgunder und Pinot Noir. Er verweist somit schon auf das geeignete Terroir. Geprägt wurde dieser Begriff wohl durch die Zisterziensermönche, die in eben diesem Ort auf die Böden mit Muschelkalkverwitterung stießen, analog zu denen im Burgund. Ihr Weinwissen und die burgundische Schule des Weinmachens brachten sie hier mit ein.
Ebenfalls Teil der Ortsweinlinie sind der Chardonnay und Spätburgunder Alte Reben, die wir Ihnen unbedingt ans Herz legen möchten. Mit jedem Jahrgang sind diese Weine präziser und frischer, mit einer unfassbar tollen Spannung.
Die Spitze des Sortiments bieten die Großen Gewächse von den namhaften Lagen Bienenberg (Chardonnay & Spätburgunder), Sommerhalde, Schlossberg und Wildenstein (jeweils Spätburgunder). Diese Weine sollten Sie auf jeden Fall noch für einige, oder auch einige mehr, Jahre zur Seite legen. Denn grade die Großen Gewächse wirken am Anfang unzugänglich und verschlossen. Zeit ist der Faktor im Weingut und das sollte er auch beim Genuss sein. Aber es sind definitiv Weine, auf die Sie sich freuen können! Und Sie sollten beim Kauf dieser Weine nicht zu lange warten, denn mit jedem Jahrgang steigt die Nachfrage und damit auch die Verfügbarkeit dieser besonderen Tropfen.
Insgesamt haben die Weine mittlerweile alle einen sehr puristischen und reduktiven Stil, der erst im Laufe der Jahre sein volles Potenzial entfaltet. Kernig, zupackend und straff, so wie wir Weine gerne mögen.
Weinberg & Keller
Wie bei vielen deutschen Familienweingütern wurden die Trauben der Familie Huber bis 1987 an die Genossenschaft verkauft. 1988 startete Bernhard Huber dann die eigene Herstellung und Vermarktung seiner Weine. Markenzeichen für die Weine Bernhard Hubers war es, die Weine langsam und vollständig durchgären zu lassen, sowie ein langes Hefelager. Bereits Anfang der 1990er Jahre hatte er sich mit seinen komplexen und langlebigen Spätburgundern einen ersten Namen gemacht und diese Reputation über die Folgejahre noch deutlich erweitert. Das Leitbild Burgund war damals durchaus schon maßgebend. Noch deutlicher merkt man dies jedoch in den Weinen von Julian Huber, der 2014, nach dem Tod seines Vaters die Betriebsführung übernommen hat. Die frischere und filigranere Stilistik ist noch näher am französischen Vorbild, Julian hat selbst mehrere Monate im Burgund gearbeitet. Erreicht wird das im Weinberg durch eine strenge Ertragsreduzierung mit einer dichten Pflanzung. Die Rebstockdichte ist hoch, der Abstand zwischen den Stöcken liegt teilweise bei nur 50 bis 70 cm. Dieser Konkurrenzdruck untereinander bewirkt eine tiefe Wurzelung, die die Reben aber auch zu Höchstleistungen treibt. Bei den großen Gewächsen kommt Julian sogar nur auf einen Ertrag von nur etwa 35 Hektoliter pro Hektar. Entsprechend gering ist die Verfügbarkeit der begehrten Weine. Allen voran der Toplage Wildenstein. Und auch wenn die Lagen dort sehr groß gefasst sind - zu groß, wie Julian findet - beschränkt er sich hier sehr auf die jeweiligen Bodenformationen und somit kleinere Bereiche. Der getrennte Ausbau der einzelnen Lagen zeigt diese unterschiedlichen Einflüsse sehr schön. Bereits Bernhard Huber setzte dafür auf feinste Spätburgunder-Klone aus dem Burgund. Je nach Notwendigkeit pfropft Julian aber auch heute einzelne Weinberge mit kleinbeerigeren Klonen um. Durch diese Methode werden die Wurzeln erhalten und bereits nach zwei Jahren kann wieder regulär geerntet werden.
Für die heute bewirtschafteten 30 Hektar, wird seit 2020 auf systemische Mittel verzichtet, seit 2021 erfolgt die Umstellung zum biologischen Weinbau. Auch biodynamische Elemente wie die Arbeit während Hochdruckgebieten (oft auch gesteuert durch die Mondphasen) finden in Julians Arbeit Verwendung. Die Ernte erfolgt ausschließlich per Hand und das auch sehr selektiv.
Auch im Keller verfolgt Julian den burgundischen Weg und vergärt die besten Spätburgunder mit einer offenen Maischegärung. Diese reifen anschließend für bis zu 18 Monate in überwiegend neuen burgundischen Eichenfässern auf der Hefe. Insgesamt ist der geschmackliche Holzeinfluss unter Julian jedoch stark zurückgegangen, insbesondere bei den Weißen. Wo sein Vater noch eine Hälfte im Edelstahl und eine Hälfte im Neuholz ausgebaut hat, werden heute alle Weißweine komplett im Holzfass ausgebaut - jedoch zu zwei Dritteln in gebrauchten Barriques. Alle Weine kamen von Anfang an unfiltriert in die Flasche.
Name | Weingut Bernhard Huber |
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Inhaber | Barbara und Julian Huber |
Betriebsleiter | Barbara und Julian Huber |
Region | Baden |
Ort | Malterdingen |
Land | Deutschland |
Bewirtschaftung | noch integriert, seit 2020 Verzicht auf systemische Mittel, seit 2021 in der Umstellungsphase zum biologischen Weinbau |
Betriebsgröße | 30 Hektar |
Gesamtproduktion | 100.000 Flaschen |