Veröffentlicht am Dienstag 03. Mai 2022
Alle Infos zu den Jahrgängen
Nach den beiden kleinen Ernten in 2020 und 2021 blickten die Winzer äußerst nervös auf das Jahr 2022. Falls dieser Jahrgang wieder weit unterdurchschnittliche Mengen bringen sollte, würde eine Reihe von Winzern in ernste Existenznöte geraten. Frühjahrsfröste und Hagel bescherte manchen Winzern einen besorgniserregenden Start in die Vegetationsperiode. Insgesamt hat die Region Champagne dadurch knapp 10% der Menge verloren. Dann lief aber fast alles reibungslos. Selbst die erneute Hitzewelle im August konnte kaum Schaden anrichten. Die Säure der Grundweine ist trotz der außerordentlichen Wärme hoch. Die Konzentration der Weine ist bemerkenswert. Der Alkohol fällt teils recht hoch aus. Mit 12.000 kg / Hektar wurde der Höchstertrag nach den vorherigen zwei knappen Ernten großzügig angesetzt. Qualitätsorientierte Winzer kamen aufgrund von Frost und Hagel durchschnittlich auf knapp 10.000 kg / Hektar und sind damit trotzdem sehr zufrieden. Es ist wiederum ein hervorragender Jahrgang zu erwarten.
Das Jahr 2021 werden viele Winzer in Erinnerung behalten. Nicht in guter. Nach größeren Schäden durch Frühjahrsfröste wurde vor allem das Vallée de la Marne, die westliche Montagne des Reims und auch die Côte des Bar teils verheerend von Mahltau betroffen. In manchen Weinberge konnte nichts geerntet werden. Die Trauben, die dies alles überstanden hatten, oder wie an der Côte des Blancs wenig in Mitleidenschaft gezogen wurden, entwickelten sich dagegen sehr gut bis hervorragend. Nach den vorherigen Hitzejahren stellte sich 2021 als eher klassischer Jahrgang heraus. Die Ernte startete Mitte September, also vier Wochen später als 2018. Die Säure der Grundweine ist herrlich hoch, der Alkohol moderat und die aromenintensität ausgeprägt. Qualitativ wird 2021 als sehr guter bis herausragender Jahrgang bewertet. Die Menge, welche aufgrund der Witterung geerntet werden konnte beläuft sich dagegen nur auf rund 7.000 kg / Hektar. Nach 2020 ist dies der zweite Jahrgang mit sehr geringen Erträgen.
Wiederum stellte sich 2020 als ein sehr warmes Jahr heraus. Frost im Frühjahr spielte wieder eine größere Rolle. Probleme mit Pilzerkrankungen gab es kaum. Der Start der Ernte war wie in 2018 bereits im August. Die Qualitäten sind äußerst vielversprechend. Die Grundweine sind reich an Säure, intensiv und langanhaltend. Der Wermutstropfen ist die Menge, welche geerntet werden durfte. Sie lag bei lediglich 8.000 kg / Hektar, was auf die Corona-bedingten Nachfrageeinbrüche bei den großen Häusern zurück zu führen ist.
Das Jahr 2019 war in seinem Verlauf in der Champagne turbulent. Frühe Wärme ab Februar brachte eine schnelle Entwicklung der Reben, so dass die Frühjahrsfröste im April und Anfang Mai teilweise verheerende Schäden anrichten konnten. Rund 3% der Ernte wurden dadurch verloren. Es folgte eine warme Phase, die sich zur Hitzewelle mit Rekordtemperaturen von bis zu knapp 43°C entwickelte. Der Ertrag wurde auf maximal 10.200 kg / Hektar festgelegt, was einem guten durchschnittlichen Wert im 10 jährigen Mittel entspricht. Die Säure blieb trotz der Hitze und Trockenheit hoch. Mit einer überdurchschnittlichen Konzentration an Zucker konnten damit kraftvolle und frische Grundweine geerntet werden, die die Winzer äußerst zufrieden stellten. Das Jahr 2019 bringt trotz der Schwierigkeiten in seinem Verlauf komplexe, langanhaltende und lagerfähige Champagner hervor, die sehr gut lagern können.
Nach einem niederschlagreichen Winter und einem früh einsetzenden Frühling wurde es im April sehr warm und der Austrieb startete früh. Im Mai und Anfang Juni gab es stellenweise etwas Hagel und Mehltau setzte einigen Winzern stark zu. Doch im Großen und Ganzen verlief die Saison für die Winzer sehr ruhig. Nach 2003 war es der wärmste Sommer, der jemals in der Champagne gemessen wurde. Die Trauben wurden enorm reif und aromatisch. Nach der sehr kleinen Ernte 2017 (vor allem bei den roten Trauben), fiel die Ausbeute in 2018 hoch aus. Der maximale Ertrag wurde auf 10.800 kg / Hektar festgelegt. Für manche war das etwas zu hoch, da dadurch die Konzentration des Saftes verringert wurde. Wenn die Menge moderat gehalten wurde, konnten Trauben mit einer etwas milderen Säure und hohen Zucker- sowie Aromenintensität geerntet werden. Das Jahr 2018 ergibt Champagner die bereits früh zugänglich sind und aufgrund der etwas geringeren Säure nicht das ganz große Reifepotential haben werden. Die Qualitäten schwanken bei allen drei Rebsorten zwischen sehr gut und hervorragend.
In 2017 folgte auf einen kalten Winter ein sehr warmer Frühling, der zu starken Austrieb der Knospen führte. Eisiger Frost in der dritten Aprilwoche führt deshalb zu enormen Schäden von 20% bis 70% der zu erwartenden Ernte. Besonders hart hat es die Côte des Bars in Süden getroffen. Dem "Gefrierschreck" schloss sich eine außergewöhnlich heiße und sonnige Phase bis Ende Juli an. Im August hatte das Jahr dann Stürme und Hagel zu bieten. Während der sehr frühen Ernte Ende August kamen dann noch heftige Niederschläge dazu, so dass enorme Pilzprobleme auftragen. Also alles in allem war 2017 von der Witterung her ein Jahr, wie es schwieriger kaum sein könnte. Chardonnay ist hinsichtlich Quantität und Qualität oftmals ordentlich bis gut ausgefallen. Doch Pinot Noir und Meunier hat es hart getroffen. Sowohl Menge als auch Qualitäten sind weit unterdurchschnittlich.
Das Jahr 2016 war schwierig. Es startete mit einem milden Winter und kühlen Frühling. Frost richtete einige Schäden im April an. Mai und Juni waren sehr feucht, so dass die Winzer mit enormen Pilzbefall zu kämpfen hatten. Die abrupt einsetzende Hitze im Juli und August führten dann teilweise noch zu Sonnenbrand. Die quantitativen Ausfälle sind mit rund einem Drittel sehr hoch. Die Qualitäten sind sehr unterschiedlich aber oftmals wirklich gut ausgefallen. Chardonnay ist mancherorts sogar sehr gut gelungen.
Nach einem kalten, feuchten Winter und sehr wechselhaftem Wetter im April wurde es im Mai sonnig, warm und trocken und blieb dies auch in den überwiegend sehr warmen Monaten Juli und August. Ende August war es etwas kühler und feuchter, doch im September verebbten die Niederschläge, so dass eine annähernd perfekte Ernte in fast allen Bereichen der Champagne eingefahren werden konnte. Der einzige Punkt, den es zu bemängeln gäbe ist die Säure, die recht niedrig ausgefallen ist (die niedrigste seit 2003).
Das Jahr war ungewöhnlich und ist am Ende sehr heterogen ausgefallen. Auf einen warmen, milden Frühling fielen die Monate Juli und August ungewöhnlich kühl und feucht aus. Die Rettung des Jahrgangs war dann ein trockener und sonniger September. Die Erträge sind allgemein hoch ausgefallen. Die Qualitäten sind jedoch unterschiedlich. Zufrieden konnte man an der Côte Blancs und in Montagne de Reims sein. An der Marne viel dagegen stellenweise zu viel Niederschlag, so dass keine gute Reife erzielt werden konnte.
Eine ungewöhnlich späte Ernte führte in den verschiedenen Bereichen zu sehr unterschiedlichen Qualitäten. Vor allem Chardonnay an der Côte des Blancs ist sehr gut ausgefallen. Mehr Schwierigkeiten, zu einer guten Reife zu gelangen hatten Pinot Meunier im Vallée de la Marne und Pinot Noir an der Côte de Bar.
Ein schwieriger Witterungsverlauf über das Jahr führte zu einer kleinen Ernte. Die Trauben konnten bei bester Gesundheit sehr gut ausreifen und führten zu außergewöhnlich komplexen und tiefgründigen Weinen. 2012 zählt bereits jetzt zu den herausragenden Jahrgängen der letzten 20 Jahre.
Frost, Hagel und Regen zur Blüte und Reife mit folgender Graufäule gestalteten das Jahr für viele Produzenten schwierig. Die Qualitäten und Einschätzungen fallen sehr unterschieldich aus. Die Prognosen reichen von sehr gut bis deutlich unterdurchschnittlich. Sehr viele Produzenten verzichteten darauf, Jahrgangschampagner zu erzeugen.
Auf einen heißen Frühsommer folgte ein feuchter August, der vor allem bei Pinot Noir an der Montagne de Reims (nicht dagegen an der Côte de Bar) große Pilzprobleme verursachte. Es wurden weniger Jahrgangschampagner produziert.
Die Trauben konnten sehr gut ausreifen, sofern man den Ertrag im Rahmen hielt. Dies führte zu reifen und fruchtbetonten Weinen. An der Côte de Bar wird 2009 sogar höher als 2008 eingeschätzt.
Dieses Jahr gilt für alle Regionen und Rebsorten als herausragend gutes Jahr. Ein perfekter September bescherte reife Trauben, die zu fruchtbetonten und gleichzeitig sehr frischen Weinen führten. Vielfach ist ein hohes Maß an Eleganz, Komplexität, Struktur und Länge zu finden. 2008 zählt bereits jetzt zu den legendären Champagner-Jahrgängen.
Eine sehr frühe Ernte mit teils massiven Problemen mit Graufäule kennzeichnen dieses Jahr. Mit viel Fingerspitzengefühl beim Erntezeitpunkt und Behandlung der Trauben konnten trotzdem sehr gute Qualitäten erzeugt werden. Es wurden nicht allzuviele Jahrgangschampagner erzeugt.
Ein warmes Jahr führte zu reifen Trauben und etwas weniger Säure, als man es in der Champagne gewohnt ist. Vor allem Pinot Noir ist sehr gut ausgefallen. Auch Chardonnay ist überdurchschnittlich. Bei Pinot Meunier gab es einige Fäulnisprobleme. Die geringere Säure machte die Jahrgangschampagner von 2006 früh zugänglich.
Das Jahr war unkompliziert und führte zu reifen und gesunden Trauben. Am besten waren die Ergebnisse beim Chardonnay von der Côte des Blancs. Insgesamt konnten die sehr hohen Erwartungen bei den fertigen Champagnern aber oft nicht eingehalten werden. Viele sind kräftig und üppig. Es fehlt jedoch an Eleganz und Tiefe. Zudem reifen die 2006er recht schnell. Pinot Meunier hatte zudem mit Fäulnis zu kämpfen.
Eine große Ernte mit einer sehr guten bis herausragenden Qualität konnte 2004 eingebracht werden. Die Säure ist hoch, die Champagner sind elegant, tiefgründig und verfügen über ein enormes Reifepotential. Vor allem Chardonnay und Pinot Meunier sind ausgesprochen gut gelungen.
Frost zu Beginn der Saison reduzierte deutlich den Gesamtertrag. Hinzu kamen eine außerordentliche Hitze im Sommer, welche den Ertrag weiter verringerte und den Champagnern viel Frische nahm. Hinzu kommen ein hoher Alkohol und kräftiger Körper, so dass 2003 untypische Champagner hervorbrachte. Nur wenig Jahrgangschampagner wurden erzeugt.
Alle Rebsorten konnten in allen Bereichen fast perfekt ausreifen und der Jahrgang gilt aufgrund seiner Säure und seinem gemäßigten Körper als klassischer Jahrgang. 2002 vereint alle positiven Attribute wie Frische, Struktur, Kraft, Frucht, Länge und Langlebigkeit. Der Jahrgang zählt zu den ganz Großen Jahrgängen der letzten 50 Jahre!
Enorm viel Regen in den letzten Wochen vor der Ernte machten aus einem bis dahin positiv verlaufenden Jahr einen katastrophalen Jahrgang mit sehr leichten, teils unausgereiften Weinen mit hoher, teils unreifer Säure. Es wurden kaum Jahrgangschampagner erzeugt.
Das Jahr führte zu unterschiedlichen Weinen mit teils hoher Reife, viel Frucht und Körper. Manche Champagner sind bei fehlender Frische zu üppig. Andere Champagner sind sehr zugänglich oder auch wirklich interessant. Insgesamt sind die Champagner von 2000 nicht zur besonders langen Lagerung geeignet.
1999 ***
1998 ***
1997 **
1996 *****
1995 ****
1994 **
1993 ***
1992 ***
1991 ***
1990 ****
1989 ****
1988 *****
1987 *
1986 ***
1985 ****