Guillaume Sergent brachte 2011 unter dem Etikett Champagne Guillaume Sergent seine ersten Champagner auf den Markt. Nach einem Önologiestudium und einer Zeit bei Roederer übernahm er 2008 von seinen Eltern für die eigene Produktion nur etwas über einen Hektar in Vrigny und Coulommes-la-Montagne. Es kamen nach und nach weitere Kleinstparzellen, auch in Chenay hinzu. Mittlerweile sind es 1,85 ha und 6.000 Flaschen pro Jahr. Was immer noch eine sehr überschaubare Menge ist! Weinbau ist bereits seit Ende des 19. Jahrhunderts in der Familie, aber in jeder Generation gab es Veränderungen und eigene Champagnermarken. Eine durchaus hilfreich „Tradition“, denn auch Guillaume setzt sich mit seinem Stil sehr deutlich von dem seines Vaters Roger ab (dieser ließ die Weine in der Genossenschaft herstellen). Sein Fokus liegt ganz stark im Weinberg und er bewirtschaftet sie biologisch und biodynamisch. Dort verbringt er demnach auch am liebsten seine Zeit und sorgt dafür, dass seine Reben gesund bleiben, tief wurzeln und reife Früchte hervorbringen. Dass er sonst auch eher bescheiden ist und die Champagner für sich sprechen lässt zeigt, dass noch immer das Schild seines Vaters (Champagne Roger Sergent) am Gutseingang prangt und er selbst auch keine eigene Website besitzt. Heute aus Marketingsicht fast schon fahrlässig, aber genau diesen Fokus finden wir so faszinierend.
Warum wir die Champagner von Guillaume Sergent im Sortiment haben.
Die Champagner von Guillaume Sergent sind absolut faszinierende Weinpersönlichkeiten! Sie sind kerzengerade, druckvoll, elegant, extrem frisch, salzig und tiefgründig. Und das, obwohl sie sehr jung und im (gebrauchten) Holzfass ausgebaut sind. Die klassischen Cuvées Les Prés Dieu und Le Chemin des Chappes bleiben lediglich 18 Monate auf der Hefe. Unterstrichen wird die Puristik durch eine minimale Dosage von 1g/l.
Die Champagner
„Aperitif-Champagner für Puristen“ beschreibt Gerd Eichelmann die beiden Champagner von Guillaume Sergent sehr treffend. Klar und präzise, dabei kraftvoll und konzentriert. Und das trotz der kurzen Hefelager. Wobei wir die Champagner auch als wunderbare Speisenbegleiter mit weiterem Reifepotenzial empfehlen!
Les Pres Dieu ist ein Blanc de Blancs mit Trauben aus Coulommes-la-Montagne und Vrigny. Die sandigen Böden verleihen ihm eine druckvolle und salzige Note, das Holz ist perfekt integriert. Le Chemin des Chappes ist ein Blanc de Noirs mit jeweils 50% Pinot Noir und 50% Meunier, die aus Parzellen in Vrigny stammen. Insgesamt noch kraftvoller und nachhaltiger, lang und leicht rauchig. Ergänzt wird das Sortiment seit kurzem vom Pataphysique einem reinsortigen Meunier Blanc de Noirs mit einem langen Hefelager von 48 Monaten.
Weinberg & Keller
Die Weinberge von Guillaume Sergent liegen in Vrigny, Coulommes-la-Montagne und Chenay. 50% sind mit Meunier, 30% mit Chardonnay und 20% mit Pinot Noir bestockt. Das Alter der Rebstöcke liegt durchschnittlich bei 30 Jahren, wobei er keinerlei Klone verwendet. Guillaumes Hauptanliegen sind gesunde Rebstöcke, die entsprechend bestes Traubenmaterial ergeben. Dafür bewirtschaftet er die Weinberge bereits seit der Übernahme in 2011 biologisch oder gar biodynamisch mit großem Respekt für die Natur. Fürs Pflügen kommen Pferde zum Einsatz, die Rebzeilen sind begrünt. Es kommen nur natürliche Düngemittel wie Brennesseljauche und ätherische Öle zum Einsatz.
Guillaume erzeugt Champagner ohne Reserveweine. Er möchte den Ausdruck seiner Weinberge und des Witterungsverlaufes eines Jahres in die Flasche bringen. Der Ausbau erfolgt in gebrauchten Tonneaus von 400 bis 500 Litern oder im 2.000 Liter-Fass. Vergoren wird spontan, auch der biologischen Säureabbau wird durchlaufen und Guillaume verzichtet sowohl auf Filtration, als auch Schönung, Schwefel kommt nur minimal zum Einsatz. Das Hefelager ist mit 18 Monaten vergleichsweise kurz und die Dosage extrem niedrig.
Name | Champagne Guillaume Sergent |
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Inhaber | Guillaume Sergent |
Betriebsleiter | Guillaume Sergent |
Region | Champagne - Montagne de Reims |
Ort | Vrigny |
Land | Frankreich |
Bewirtschaftung | biologisch, teils biodynamisch |
Zertifizierung | in Umstellung seit 2019 |
Pressen | alte Coquart Presse mit 4.000 kg |
Gären | spontane Gärung |
Ausbau | biologischer Säureabbau, Verzicht auf Filtration und Schönung, geringer Einsatz von Schwefel |
Lagerung | gebrauchten Tonneaus von 400 bis 500 Litern oder im 2.000 Liter-Fass |
Betriebsgröße | 1,85 Hektar |
Gesamtproduktion | 6.000 Flaschen |