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Rosé Champagner

Rosé Champagner

Rosé Champagner werden nach zwei Verfahren hergestellt. Das ist zum einen der Rosé d’Assemblage, bei dem zum Weißwein etwas Rotwein (5-20%) zugegeben wird. Dieser wird so vinifiziert, dass er keine Tannine enthält. Das Ergebnis ist trotz der Färbung ein Champagner mit sehr fruchtigen Aromen. Die andere Variante ist der Rosé de Saignée. Wie bei der Rotweinherstellung kommt die Farbe hier durch eine kurze Kontaktzeit mit der Schale zustande. Die Champagner sind demnach ausdrucksstärker und „weiniger“. Insgesamt ist die Bandbreite von Rosé Champagner also genauso vielfältig wie beim weißen Pendant. Vom Aperitif bis Essensbegleiter, zugänglich für Einsteiger bis tiefgründig für Fortgeschrittene, sowie Rosé Jahrgangschampagner und Prestige Cuvées.

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Was macht Rosé Champagner aus?

Rosé Champagner ist eine Variation des traditionellen Champagners, die durch den Herstellungsprozess seine charakteristische rosafarbene Tönung erhält. Dabei gibt es zwei verschiedene Verfahren, die auch den Namen des Rosé Champagner prägen. Ein Rosé de Saignée wird durch eine kurze Macération von roten Trauben hergestellt. Rosé d'Assemblage bezeichnet Rosé Champagner, bei dem die rötliche Färbung durch die Zugabe von Rotwein zu einem weißen Grundwein erreicht wird. Damit ist Rosé Champagner der einzige Rosé in der EU, der durch das Verschneiden von Weiß- und Rotwein gewonnen werden darf. Die Herstellung von rotem Champagner ist nicht erlaubt, jedoch ist die Bandbreite der Farbintensität beim Rosé Champagner sehr groß. Sie reicht von einem sehr leichten Lachston, über ein kräftiges Rosa bis hin zu Orange bei reiferen und oxiativeren Rosé Champagnern.

Welche Stile von Rosé Champagner gibt es?

Die Unterschiede in der Farbe sind in der Regel bereits ein erstes Indiz für die Stilistik des Rosé Champagners. Champagner mit einer blassen Pfirsichfarbe sind meist fruchtiger und weicher, eher als Aperitif geeignet und sollten jung getrunken werden. Himbeerfarbene Champagner sind kräftiger und reich an Tannin. Sie eignen sich vor allem als Essensbegleiter und sind teilweise zur weiteren Lagerung geeignet. Bereits gereifte Rosés von 20 und mehr Jahren haben eine orange Farbe und entsprechend auch eine deutlich reifere Aromatik.

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Die Geschichte von Rosé Champagner

Rosé Weine gab es in der Champagne schon seit dem 16. Jahrhundert, also bereits vor der Herstellung der schäumenden Weine. Die Entwicklung des Rosé Champagners folgte erst Ende des 18. Jahrhunderts. Am 13.03.1764 wurde der Oeil de Perdrix Mousseux von Ruinart an Baron von Welzel geschickt, was den Beginn des Rosé Champagners markiert. 1804 hat Veuve Cliquot dann den ersten Rosé Champagner verkauft. Pinkfarbener Champagner hatte Mitte des 19. Jahrhunderts eine erste Trendphase, später folgte eine zweite Hochphase mit einer helleren Variante. Bis ca. 1997 bewegte sich der Marktanteil jedoch bei nur rund 3 Prozent. Danach stieg die Nachfrage. Rosé Champagner entwickelte sich vom wenig beachteten Nischenprodukt zu einem Must-have, das mittlerweile bei fast allen Champagnerwinzern und -kellereien Teil des Sortiments ist. Heute macht Rosé Champagner einen mengenmäßigen Anteil von gut 10% aus, beim Umsatz sind es sogar fast 12%. Dabei ist der prozentuale Anteil beim Export von Rosé Champagner vor allem in die USA, aber auch zu uns nach Deutschland und nach Großbritannien besonders hoch.

Wie wird Rosé Champagner hergestellt? Mischen vs. Maische

Grundsätzlich wird Rosé Champagner im gleichen Verfahren hergestellt wie weißer Champagner. Der Grundwein durchläuft die zweite traditionelle Flaschengärung und ein anschließendes unterschiedlich ausgedehntes Hefelager, bevor er degoriert und mit der Versanddosage versehen in den Verkauf gebracht wird. Der Unterschied liegt in der Herstellung des Grundweins, währenddessen er seine charakteristische Farbe erhält. Dabei sind zwei Herstellungsarten möglich:

  1. Rosé de Assemblage
    Diese Methode ist am weitesten verbreitet, über 90% der Rosé Champagner werden auf diese Weise hergestellt. In dieser Variante wird dem weißen Grundwein 5 bis 20% möglichst tanninarmer Rotwein hinzugefügt. Demnach können alle drei Rebsorten (Chardonnay, Pinot Noir und Meunier) zum Einsatz kommen. Vorteil dieser Methode ist, dass der Farbton und die Farbtiefe sowie das Geschmacksprofil von Jahr zu Jahr identisch gehalten werden können. Zudem ist das Verfahren günstiger. In der Stilistik sind diese Rosé Champagner meist leicht, frisch und eher fruchtbetont. Das wird dadurch erreicht, dass die verwendeten Rotweine extrem weich, kräftig und aromatisch sind und über wenig Rotweinaromen und Straffheit verfügen.
  2. Rosé de Saignée
    Diese Rosé Champagner bestehen ausschließlich aus roten Trauben (Meunier und Pinot Noir). Die Farbe kommt hier durch den Kontakt des Saftes mit der Schale zustande. Der Schalenkontakt nennt sich Macération, weshalb diese Rosé Champagner teilweise auch als „Rosé de macération“ bezeichnet werden. Der Schalenkontakt kann dabei von wenigen Stunden bis zu einem Tag dauern. In dieser Zeit der Maischegärung, die sonst für die Rotweinherstellung typisch ist, wird aus der Traubenhaut sowohl die Farbe, als auch Aromen und Tannine herausgelöst. Anschließend lässt man die Tanks „ausbluten“ (frz. saignée), was bedeutet, dass der Inhalt abgelassen und dann die Schalen bzw. Maische vom Most getrennt werden. Diese Rosé Champagner sind meist in der Farbe intensiver und kräftiger im Geschmack, durch das Tannin weiniger in der Stilistik und dadurch häufig ideale Essensbegleiter. Die Farbintensität und der Geschmack können von Jahr zu Jahr variieren, was jedoch nicht zwingend Qualitätseinbußen zu bedeuten hat. Jahrgangsunterschiede sind hier lediglich deutlicher und häufiger zu erkennen.
  3. Optionen
    Wie bei der regulären Champagnerherstellung, haben die Champagnerwinzer bei der Herstellung von Rosé Champagner verschiedene Optionen zur Einflussnahme:
    • Beim Rosé d'Assemblage kann das Verhältnis von Weiß- zu Rotwein sowie der Anteil von Chardonnay einen großen Unterschied in der Stilistik machen. Bei einem hohen Chardonnay-Anteil sind die Rosé Champagner häufig dezenter und filigraner in der Aromatik, während Rosé Champagner mit einem hohen Anteil an Pinot Noir und Meunier kräftiger und vollmundiger sind.
    • Beim Rosé de Saignée/Macération ist vor allem die Länge der Macération entscheidend. Je länger der Schalenkontakt, desto intensiver und kräftiger der Champagner. Aber auch der Tanningehalt und die Weinigkeit steigen dadurch.
    • Unterschiede gibt es wie beim weißen Champagner auch im Anbau sowie beim Ausbau: Rosé Champagner können konventionell, biologisch oder biodynamisch hergestellt werden. Ein Ausbau im Barriquefass, Betonei oder der Amphore beeinflusst ebenfalls direkt die Stilistik des Champagners

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