Champagne Rémi Georgeton

Im April 2023 war es endlich so weit, der erste eigene Champagner von Rémi Georgeton kam auf den Markt. Er kommt aus der Winzerfamilie Georgeton-Rafflin, wobei sowohl seine Mutter Monique Rafflin in Ludes und sein Vater Bruno Georgeton in Verzy Vorfahren im Weinbau hatten. Sie gründeten 1975 ein eigenes Weingut und erhielten dafür einige Rebzeilen von der Familie. Sie erweiterten und kauften noch Weinbergsflächen hinzu, so dass der Betrieb 3,5 Hektar auf 37 Parzellen verteilt umfasste. Der erste Champagner wurde in den 1990er Jahren herausgebracht. Rémi ist 2006 nach seinem Weinbau & Önologie Studium sowie einigen Praktika ins Familiengut zurückgekehrt. Es trieb die Umstellung auf biologischen und biodynamischen Weinbau voran, die Bio-Zertifizierung erfolgte 2020 (seit 2021 auch Demeter). Ein Meilenstein für die Familie und auch für Rémi, denn seit dem Jahrgang 2020 erzeugt er von einem Teil der 3,5 Hektar seine eigenen Champagner. Dabei wendet er das Rezept an, das viele Winzerinnen und Winzer der neuen, aufregenden Generation verfolgen: Also biologischer/biodynamischer Anbau, hohe Konzentration auf Boden- und Laubarbeit, etwas Zurückhaltung bei der erzeugten Traubenmenge (besseres Ausreifen), spontane Gärung, geringer Einsatz von SO2, Ausbau in Holz, lange Verweildauer der Weine auf der Hefe vor der Tirage und geringe Dosage.

Warum wir die Champagner von Rémi Georgeton im Programm haben

Wir sind Verfechter der neuen Generation an Champagnerwinzern und Rémi ist dabei (zum Glück) keine Ausnahme. Im Januar 2024 habe ich Rémi das erst Mal auf der Messe Millésime Bio in Montpellier getroffen. Mich haben sowohl seine ruhige und überlegte Art, als auch seine Champagner sofort begeistert. Im März habe ich ihn dann besucht und bestellt. Im April sahen wir uns dann nochmal in Reims auf der Printemps de Champagne, den jährlichen kleinen Messen für das Fachpublikum. Nochmal verkostet - alles richtig gemacht! Terroirbetonte und charakterreiche Champagner, die trotzdem leicht und zugänglich sind.

Die Champagner

Das aktuelle Sortiment von Rémi Georgeton ist noch sehr überschaubar, ebenso wie die Mengen. Was aber der Qualität der Produkte keinerlei Einschränkungen beschert. Hier gilt das Prinzip „Klasse statt Masse“. Der Champagner Mes 4 Terroirs besteht aus 40% Pinot Noir, je 30% Chardonnay und Meunier. Die Trauben kommen aus vier Dörfern, also wie der Name schon sagt vier Terroirs: Ludes, Chigny-Les-Roses, Rilly-la-Montagne und dem ein wenig weiter entfernten Verzy. Der Champagne Blanc de la Montagne ist ein Blanc de Blanc aus Chardonnay, der aus den 1er Cru-Dörfern Ludes und Chigny-Les-Roses in der nördlichen Montagne de Reims stammt. Nach der Gärung erfolgt die Reifung in großen Eichenfässern. Zusätzlich füllt er noch einen Rosé de Saignée ab.

Weinbau & Keller

Ein ausdrucksstarker Champagner steht und fällt mit einem gesunden und lebendigen Boden. So sind zum einen die Reben als solche widerstands- (weniger anfällig für Krankheiten) und zukunftsfähiger, zum anderen sind die Trauben aromatischer. Die Reduzierung der Hektarerträge unterstützt das zusätzlich. Der Fokus der Arbeit hat sich daher bei der Familie Georgeton-Rafflin stark in den Weinberg verlagert. Die Rebzeilen sind mit Bodendeckern natürlich begrünt, Rémi verwendet, wie im biodynamischen Weinbau üblich, Gründünger sowie Kompost und Präparate. Die Bodenbearbeitung ist auf ein Minimum reduziert. So nutzt Rémi zum Pflügen einen Minitraktor mit dem Gewicht eines Pferdes, um die Bodenverdichtung so gering wie möglich zu halten.

Die Lese erfolgt von Hand und einzeln je nach Parzelle und Reifegrad. Die Trauben werden anschließend in einer traditionellen Coquard-Presse gepresst, die die Trauben bestmöglich schont, da es zu weniger Quetschungen kommt und die Filtration durch den Trester eine bessere Mostqualität ermöglicht. Die Gärung erfolgt mit einheimischen Hefen spontan und mit geringer Schwefelung, der biologische Säureabbau wird durchgeführt. Sowohl für die Gärung als auch die Reifung der Weine nutzt Rémi alte Fässer und große Fuder inklusive langem Ausbau auf der Hefe. Es wird weder gefiltert noch geschönt. Die Dosage ist im geringen extra brut Bereich.