Die Champagne Drémont-Marroy liegt im westlichsten Teil der Champagne genau auf halber Strecke zwischen Reims und Paris. Charly-Sur-Marne im Vallée de la Marne ist sozusagen das Tor zur Champagne, nur 80km von Paris entfernt. Weinbau wird hier im Familienbetrieb bereits seit vier Generationen betrieben. Den Grundstein hat Urgroßmutter Odette gelegt, die vormittags Lehrerin und nachmittags Winzerin war, angetrieben von der Liebe zu ihrem Land. Die Großeltern führten den Weinanbau mit 1 Hektar Reben weiter, der Fokus lag hier aber auf der Landwirtschaft inklusive Viehzucht. Sie brachten jedoch 1955 bereits den ersten eigenen Champagner auf den Markt. Auch die Eltern Jean-Louis Drémont und Francoise Marroy führten diese Parallelität noch lange weiter. Der Fokus auf die Weinberge wuchs jedoch und so bepflanzten sie viele weitere Rebflächen von Hand, der Betrieb wuchs von 1 auf 7,5 Hektar. Außerdem wurde die neue Marke Drémont-Marroy geschaffen. Seit 2016 hat das Geschwisterpaar Jean-Rémi und Mélanie Drémont die Geschicke am Weingut übernommen. Sie sind geprägt vom Enthusiasmus der Familie, bei dem jede Generation mit Entschlossenheit und Optimismus auf die ihr gegebenen Herausforderungen reagiert. Ihnen ist vor allem wichtig mit der Natur zu arbeiten und so wurde der Betrieb seit 2019 auf biologischen Weinbau umgestellt. Zudem spielt Zeit eine wichtige Rolle. Sich Zeit für die Arbeiten zu nehmen und auch dem Wein Zeit zu lassen empfinden die beiden als wahren Luxus, der authentische und charakterreiche Champagner hervorbringt. Dafür werden alle 23 Parzellen separat ausgebaut, die Cuvées mit großer Hingabe und Feingefühl assembliert. Ansonsten erfolgen so wenig wie möglich Eingriffe, sowohl im Weinberg, als auch im Keller.
Warum wir die Champagner von Drémont-Marroy im Programm haben
Authentizität, Einfachheit und Lebensfreude - darauf fußt die Arbeit bei Champagne Drémont-Marroy. Und das lässt sich sowohl bei den Menschen, als auch den Champagnern spüren. Mit dem Fokus auf Meunier zeigen die Champagner, was die Rebsorte ausmacht und welche Facetten sie bei entsprechender (Nicht-)Behandlung entwickeln können. Die insgesamt noch sehr frischen Änderungen im Weingut bringen bereits jetzt sehr spannende Champagner hervor und wir freuen uns auf die nächsten Jahre, die sicher noch mehr von der Familienhandschrift und Ausdrucksstärke zeigen werden. Nutzen Sie bis dahin auf jeden Fall das tolle Preis-Genuss-Verhältnis, zu dem Sie diese Champagner aktuell noch ergattern können.
Die Champagner
Es werden alle drei Rebsorten angebaut, der Schwerpunkt der Champagne Drémont-Marroy liegt jedoch auf dem Meunier. Die lehm-kalkhaltigen Böden ermöglichen beste Ergebnisse und mehr Frucht, der sonst eher charakterarmen Rebsorte.
Le Triau und La Liere sind sozusagen die beiden Basis-Cuvées. Le Triau besteht aus allen drei Rebsorten, wobei Meunier über 50% ausmacht. La Liere besteht jeweils etwa zur Hälfte aus Pinot Noir und Chardonnay. Bei beiden wird auf den biologischen Säureabbau verzichtet und ohne Dosage abgefüllt. Es kommen jeweils 20% Holz und 30% Reserveweine zum Einsatz. Sie eignen sich durchaus noch zum Aperitif, sind aber auch wunderbare Essensbegleiter. Auch im weiteren Sortiment zeigt sich vor allem der Fokus auf Meunier. Der Eclosion Meunier ist reinsortig, wird komplett im Betonei ausgebaut und hat mit 35% einen recht hohen Reserveweinanteil. Les Rosiers ist der Rosé, ein Jahrgangschampagner mit ebenfalls sehr hohem Meunieranteil (über 80%) der weiß gekeltert wird, ergänzt von rot gekeltertem Pinot Noir.
Zusätzlich gibt es noch den Blanc de Meandre und Noir de Meandre (100% Chardonnay und jeweils 50% Pinot Noir und Meunier), die ebenfalls Jahrgangschampagner sind.
Da für die Champagnerherstellung nur die Cuvée (der erste Saft) verwendet wird, wird die Taille (Saft aus der zweiten Pressung) zukünftig für die Herstellung eines Ratafias, einem Aperitifwein aus Traubenmost und Weinbrand (Marc de Champagne) genutzt.
Weinberg & Keller
Das Familienweingut an der westlichen Marne umfasst 23 Parzellen in 4 Dörfern. Die Marne erfährt hier eine tiefe Krümmung, die durch Erosion und Sedimentation vielfältige Bodenstrukturen zum Vorschein bringt. Das komplexe Terroir umfasst Böden von leichtem Sand bis hin zu schwerem Ton, sowie alte Schwemmlandsedimente. Das Mikroklima ist in diesem Bereich sehr feucht mit teilweise spektakulärem Morgennebel. Dieses fast launische Wetter bringt jedoch ganz eigene Herausforderungen mit sich und die einzelnen Parzellen haben durch die Böden, Exposition und das Klima ganz unterschiedliche Anforderungen. Jean-Rémi und Mélanie müssen sich also sehr genau mit der Natur auseinandersetzen und haben sich durch diese Detailliebe auch für einen biologischen Weinbau entschieden, seit 2019 läuft die Umstellung, 2022 wurde der erste zertifizierte Jahrgang geerntet.
Im Weinberg wird alles von Hand bearbeitet, es wird so wenig wie möglich in die natürlichen Prozesse eingegriffen. Ein Pferdepflug kommt beim manuellen Pflügen zum Einsatz. So wird eine verbesserte Wasseraufnahme geschaffen, gleichzeitig die Oberflächenschichten des Bodens mit Sauerstoff angereichert und so die Lebendigkeit mit den Kleinstlebewesen begünstigt. Das wiederum führt zu weniger Bedarf an chemischen Unkrautbekämpfern. Beim Weingut Drémont-Marroy wird insgesamt auf den Einsatz von chemischen Pestiziden und Insektiziden/Fungiziden verzichtet. Stattdessen kommen auch biodynamische Behandlungspräparate zum Einsatz. Pflanzen mit Pflanzen pflegen ist die Devise. Es wird mit Kompost gedüngt und mit zerkleinertem Winterschnitt gemulcht, um die organische Substanz im Boden zu erhöhen. So wird außerdem CO2 reduziert, das sonst beim Verbrennen der Hölzer entsteht. Hier zeigt sich schon der ganzheitliche Ansatz, den das Geschwisterpaar nach und nach umsetzt. Neben den begrünten Rebzeilen gibt es noch zusätzlich 4ha für Brachland, Hecken, Bäume und Grasstreifen, die Flora und Fauna schützen und die Artenvielfalt begünstigen.
Der minimalinvasive Ansatz wird auch im Keller fortgeführt. Gepresst wird mit einer Differenzialpresse, nur die Cuvée wird für die Champagnerproduktion verwendet. Zeit ist der entscheidende Faktor in der Weinbereitung. Durchschnittlich 10 Monate haben die Weine für die Gärung und Reife, bevor sie in die Flaschen gefüllt werden. Dafür kommen diverse unterschiedliche kleine Behälter zum Einsatz - Holzfässer unterschiedlichster Größe, aber auch Betoneier und Emailletanks. Die kleinen Behälter erlauben es, alle Parzellen einzeln gemäß ihren jeweiligen Anforderungen auszubauen und am Ende bei der Assemblage aus einer reichhaltigen Palette an Aromen wählen zu können. Das lange Hefelager sorgt zudem für mehr Struktur und Komplexität. Auf den biologischen Säureabbau wird jedoch weitestgehend verzichtet, um die Frische und Lebendigkeit zu bewahren. Die Klärung erfolgt natürlich durch die Winterkälte, auf Filtration wird ebenfalls verzichtet. Die Zeit bis zum Degorgieren variiert, hier wird für jeden Champagner in jedem Jahr neu entschieden. Sie liegt in der Regel zwischen drei und fünf Jahren. Wenn überhaupt, erfolgt eine minimale Dosage. Abgerundet wird der ganzheitliche Ansatz durch die Verwendung leichter Glasfalschen sowie nachhaltig hergestellter Etiketten.
Name | Champagne Drémont-Marroy |
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Inhaber | Familie Drémont-Marroy |
Betriebsleiter | Jean-Rémi Drémont |
Region | Champagne - Vallée de la Marne |
Ort | Charly-Sur-Marne |
Land | Frankreich |
Bewirtschaftung | biologisch |
Zertifizierung | in Umstellung seit 2019 |
Pressen | Differenzialpressung |
Gären | überwiegend spontane Gärung |
Ausbau | Verzicht auf Filtration und Schönung, minimale Zugabe von Schwefel |
Lagerung | gebrauchte Holzfässer in verschiedenen Größen, Betoneier und Emailletanks |
Betriebsgröße | 7,5 Hektar |
Gesamtproduktion | 20.000 Flaschen |