Wie erkennt man gute Weine?
Gute Weine erkennt man am Geschmack. Das ist jetzt erst mal nichts Neues. Doch die Geschmäcker sind verschieden. Ob ein Wein mundet und als gut befunden wird, hängt von vielen Faktoren ab. Nicht zuletzt von der Flasche und dem Etikett. Denn was optisch gefällt, schmeckt meistens besser. Entscheidend sind dann, ob es sich um einen Weiß-, Rosé- oder Rotwein handelt oder ob er vielleicht auch Kohlensäure (Schaumwein) enthält. Die Vorlieben sind hier unterschiedlich. Wenn einmal der genannte Weintyp gewählt ist, kommt es auf die jeweiligen Ausprägungen an. Manche mögen den Rotwein sehr dunkel, andere lieben Aromen von neuen Barriquefässern, wieder andere bevorzugen fruchtbetonte oder florale Düfte. Absolut entscheidend sind im Geschmack Süße und Säure. Einige lieben Weine mit Süße, andere lehnen sie komplett ab. Ähnlich ist es mit der Säure.
Und nicht zu unterschätzen sind die Gelegenheiten, zu der man einen Wein genießt. So kann der gleiche Wein ganz unterschiedlich wirken, wenn man ihn als Aperitif, also solo, z. B. mit Freunden, oder als Essensbegleiter im Glas hat. Wenn man ihn am frühen oder späten Abend nach einem stressigen Tag oder im Urlaub trinkt.
Über diese subjektive Sichtweise hinaus kann man aber auch objektiv an einen Wein herangehen. Ein guter Wein ist im Geschmack ausgewogen. D. h. Säure, Körper, Süße, evtl. Tannin (verursacht das trocknende Gefühl bei Rotweinen) oder Alkohol spielen im Team zusammen, so dass keiner störend herausragt. Dann sind bessere Weine im Aroma noch vielschichtiger, oft etwas intensiver und vor allem länger im Nachgeschmack.
Wenn Sie es jetzt genau wissen möchten, können Sie in unserem Artikel
"Weinverkosten wie die Profis" weiterlesen.
Wie findet man gute Weine?
Oft werde ich gefragt, wie ich bei der Auswahl von Champagner und Wein für unser Programm vorgehe. Ich schaue mich gerne auf Messen im Inland, vor allem aber in Frankreich, Italien und Spanien um. Es gibt eine Vielzahl davon. Die meisten sind spezialisiert. So gibt es Messen, wo sich nur Biowinzer oder biodynamisch arbeitende Winzer präsentieren. Es gibt Messen mit Weingütern aus bestimmten Regionen oder auch Messen, wo nur kleine Champagnerwinzer ihre Champagner zeigen. Ich bin aber auch schon auf neue Winzer gestoßen, wenn ich einen Wein davon in einem Restaurant getrunken habe. Es kommt vor allem vor, wenn ich geschäftlich oder auch privat unterwegs bin. Nicht zuletzt sind Empfehlungen wichtig. Tipps von Kollegen, aber auch von Winzern, deren Weine etwas Besonderes sind.
Wenn ich einen Wein verkoste, versuche ich ihn objektiv zu bewerten. Also nach dem oben beschriebenen Prinzip mit neinem Blick auf die Balance, Komplexität, Intensität und Länge. Die Qualitätseinschätzung bringe ich dann in das Verhältnis zum Preis. Hat der Wein einen angemessenen Preis, ist er ein Schnäppchen oder wirkt er eher überteuert. Ein weiterer wichtiger, aber schwierig einzuschätzender Faktor ist die Prognose, ob der Winzer noch Potential hat und sich in den nächsten Jahren verbessern könnte. Das kann man aus einem persönlichen Gespräch erahnen. Sehr wichtig für uns ist auch, dass ein Winzer viel Wert auf die Arbeit im Weinberg legt. Bodenarbeit und Laubwandmanagement sollten einen sehr hohen Stellenwert haben. Denn das ist der Schlüssel zu gesunden, reifen und aromatischen Trauben. Der Verzicht auf Unkrautvernichter ist obligatorisch. Wenn der Winzer darüber hinaus biologisch arbeitet und zertifiziert ist, dann sind das weitere positive Punkte.